
#135 – Mutterschaft & Neurodivergenz: Zwischen Chaos, Kinder & Konfetti
(im Gespräch mit Natalia Lamotte von „Schwesterherzen“)
Diese Folge war für mich wie eine warme Umarmung mitten im Sturm. Ich spreche mit Natalia, Autorin von „Chaos, Kinder und Konfetti“ (Kösel Verlag), über ADHS/Autismus bei Müttern, späte Diagnosen, Muttertät und die Frage: „Zu welchem Preis funktioniere ich eigentlich?“ – mit viel Gefühl, klarer Einordnung und echten Alltagsstrategien.
👉 Jetzt in die Podcast-Folge reinhören und das ganze Konfetti-Gespräch hören.
Warum mich dieses Gespräch so tief berührt hat
Ich habe Natalias Buch gelesen, als bei mir alles gleichzeitig los war: Trennung, mein eigenes Buchmanuskript, meine ADHS-Diagnostik – das Leben eben. Dieses Buch hat mich gehalten. Fachlich stark, ja. Vor allem aber menschlich, warm, zugewandt. Als Natalia im Podcast zu Gast war, wurde mir auch mir nochmal bewusst: Verstehen entlastet. Nicht, weil plötzlich alles leicht wird – sondern weil sich der Blick auf die eigene Geschichte verändert: klarer, sanfter, liebevoller.“
„Du musst dich nicht noch mehr anstrengen – du tickst einfach anders.“
Darum geht’s in der Folge
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Warum eine Diagnose entlasten kann: nicht als Stempel, sondern als neues Vokabular für das, was schon immer da war.
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Muttertät (Matrescence) verständlich: Übergänge + Hormone + neue Rolle = Umbau im Innen & Außen.
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Weibliche Neurodivergenz sichtbar machen: Masking, Anpassung, „zu viel/zu laut/zu spät“ – und der hohe Preis des Funktionierens.
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Merkmale, die viele kennen: 50 Tabs im Kopf, emotionale Intensität, Reizüberflutung, Ordnung als Bewältigungsstrategie (oder sichtbares Chaos).
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Zyklus & Übergänge: Warum die zweite Zyklushälfte, Pubertät, Schwangerschaft/Mutterschaft oder Perimenopause vieles verstärken können.
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Die entscheidende Frage: Was kostet es dich, zu funktionieren? Und was wäre stattdessen gut für dich?
🎧 Neugierig? – Hör jetzt rein und nimm dir mit, was zu dir passt.
Diagnose als Erleichterung – nicht als Schublade
Natalia beschreibt, wie eine Diagnose den Blick auf Vergangenheit und Gegenwart verändert: Missverständnisse werden erklärbar, Geschichten werden neu sortiert. Ich erlebe das ebenso bei mir und in meinen Beratungen: Wenn Mütter ihre Kinder besser verstehen wollen, landen sie oft auch bei sich. Mit Wissen entstehen Optionen: präventiv Reize reduzieren, nachher milder mit sich sein, die Umgebung an sich anpassen (nicht immer umgekehrt).
„Wir schauen oft nur aufs Ergebnis – nicht auf den Aufwand dahinter.“
Muttertät: Wenn das Gehirn (und das Leben) sich umbaut
Die Pubertät kennen wir – aber die Muttertät benennen wir noch zu selten: hormonelle Veränderungen, neue Rolle, neue Erwartungen, veränderte Beziehungen. Dazu gesellschaftlicher Druck. Kein Wunder, dass alte Strategien (Masking, Anpassung) nicht mehr tragen. Für viele Frauen ist Elternschaft das Brennglas, in dem Neurodivergenz sichtbar wird.
„Typisch“ weibliche Neurodivergenz? Ja – und nein.
ADHS/Autismus sehen bei Frauen oft anders aus: weniger „Zappelphilipp“, mehr innere Hyperaktivität, Träumereien, perfektionistische Struktur als Bewältigungsstrategie (oder eben sichtbares Chaos). Und: Reizfilter. Ich fühle das so sehr – nach zwei Stunden Schulfest bin ich platt, wie andere nach zwei Tagen Workshop.
Wiedererkennbar sind u. a.:
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Gedankenkarussell & „50 Tabs“
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Emotionale Intensität & Impulsivität (vor allem in sicheren Beziehungen)
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Reizüberflutung (Geräusche, Gerüche, Licht, viele Gespräche gleichzeitig)
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Ordnung/Listen/zu früh kommen als Kontrolle – oder eben chronische Unordnung
„Frag nicht nur: ‚Bist du pünktlich?‘ – frag: Was kostet es dich, pünktlich zu sein?“
Zyklus, Hormone, Übergänge
Viele Mütter erleben zyklusabhängige Schwankungen (Struktur, Stimmung, Reizbarkeit). Übergänge wie Schwangerschaft/Mutterschaft, Pubertät der Kinder, Perimenopause fordern Strategien neu heraus. Das ist kein „Versagen“ – es ist Biografie & Biologie. Und es darf Unterstützung geben.
Mein persönliches Take-away
Ich darf liebevoll auf mich schauen. Nicht: „Ich muss mich nur besser organisieren.“ Sondern: „Was ist mir der Preis wert?“ Und: Ich muss nicht alles alleine regulieren. Co-Regulation ist nicht nur etwas, das ich meinen Kindern schenke – ich darf sie mir auch holen.
Für wen die Folge Gold wert ist
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Mütter, die ahnen, dass „mehr anstrengen“ nicht die Lösung ist
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Eltern, die ihre neurodivergenten Kinder besser verstehen möchten
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Frauen, die sich in Übergängen verlieren (Schule–Studium–Job–Mutterschaft–Perimenopause)
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Alle, die Wissen + Wärme wollen – fachlich fundiert, menschlich nah
🎧 Hier geht’s zur Episode – jetzt reinhören und später mit Notizen zurückkommen.
Hör rein – nimm mit – teil weiter
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👉 Jetzt Episode abspielen – und spüren, wie Verstehen entlastet.
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Natalia Lamotte von „Schwesterherzen“
Natalia ist Autorin, Doula und eine starke Stimme für neurodivergente Mütter. Mit ihrem Buch Chaos, Kinder und Konfetti schenkt sie nicht nur Wissen, sondern auch Verständnis und Wärme. Sie verbindet fachliches Know-how mit ihrer eigenen Erfahrung als Frau und Mutter mit ADHS. Ihre Mission: Frauen darin bestärken, sich selbst neu zu sehen – nicht als „zu viel“ oder „zu chaotisch“, sondern als einzigartig und wertvoll. Dabei zeigt sie Wege auf, wie Mütter und Familien ihren Alltag nicht verbiegen, sondern mit mehr Leichtigkeit, Selbstbewusstsein und echtem Halt gestalten können.
Website: https://schwesterherzen-doulas.de/
Instagram: https://www.instagram.com/schwesterherzen.doulas/
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